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Zu meinem 50. Geburtstag erschien im

Straubinger Tagblatt

Peter Euler wird 50

Die Wandlung vom „wuiden” Hund zum zahmen Familienmenschen
 
Portait:Peter Euler

Mit 14 hat er mal bei der Straubinger DKP reingeschnuppert („Der Vorsitzende Mühlbauer war so ein netter Mensch") und gleichzeitig - sicher ist sicher - bei den Christlichen Pfadfindern. Danach faszinierten ihn die Jungsozialisten, und in den Achtundsechzigern skandierte er leidenschaftlich „Ho-Ho-Ho-Ho-Ho Chi Minh" gegen den Vietnamkrieg und „Haut den Huber in den Zuber"; auch bei den Demos in Wackersdorf fehlte er nicht.  
Inzwischen erinnert nur noch die lange Lockenpracht an die wilden Jahre, aber so tief ist der überzeugte Wert-Linke dennoch nicht gesunken, dass er Gerhard Schröder sympathisch fände.
Stadtrat Peter Euler, Künstlername August, der heute seinen 50. Geburtstag feiert, ist anders als seine Kollegen im Plenum. Zwar ist auch er Biertrinker, aber er liebt Jeans und hasst Krawatten, und außerdem liest er Siegfried Lenz und Heinrich Böll.
Seit 27 Jahren ist er Volksschullehrer und in dieser Funktion, wie der bayerische Volksschullehrer per se , zwangsläufig ein Genie, denn er unterrichtet alles, außer katholische Religion und Hauswirtschaft.   
Wenn ihm Frau, Tochter (4) und Sohn (9) noch etwas Zeit lassen, dann frönt er seinen Lieblingsbeschäftigungen: Rad fahren - was bitte nicht misszuverstehen ist - und ein bisserl im Garten rummachen. Die Familie, so räumt er ein und schnauft tief durch, habe sein Leben verändert. Früher sei er doch „a wuider Hund” und extrem nachtaktiv gewesen: Waikiki, Garage, Gala etc. Heute - und das sagt er mit einer guten Portion Selbstironie - gehe er höchstens mal in den Bayerischen Löwen, um mit dem Gruber Edi ein Bier zu trinken und über alte Stadtratzeiten zu ratschen. Erste politische Kontakte knüpfte Peter Euler bei der Jugendgruppe der Kommunisten, doch die Diktatur des Proletariats verlor schnell an Anziehungskraft, so dass er sein Ego mit der Existenz als Christlicher Pfadfinder und ab Mitte der sechziger Jahre als Juso abfederte.
Die Jungsozialisten, die er von 1984 bis 1985 führte und - wie das Tagblatt damals schrieb - „aus dem Dornröschenschlaf erweckte", waren so richtig nach seinem Geschmack, denn sie traten allem, was nach Establishment ranzelte, vors Knie, auch den alten Knackem der eigenen Mutterpartei.
In die SPD trat er 1975 ein. Und er begründet: „Das Bafög der sozial-liberalen Koalition hat es möglich gemacht, dass ich studieren konnte." Und auf der Haben-Seite der Sozialdemokratie verbucht Euler, sie habe sich immer für sozial Schwache („Wenigstens vor Schröder") und für das Wahlrecht der Frauen eingesetzt; außerdem sei die SPD die einzige Partei gewesen, die das Ermächtigungsgesetz der Nazis abgelehnt habe und nach dem Krieg ihren ehrlichen Namen behalten konnte.
Seit zwölf Jahren engagiert sich der Ex-Pfadfinder und bekennende Christ („Die Person Jesus Christus fasziniert mich”) auch im Vorstand der Christuskirche, wo ihm vor allem die Organisation des evangelischen Religionsunterrichts an den Volksschulen am Herzen liegt.
Peter Euler ist ein Typ und alles andere als der genormte Karrierestadtrat von der Chromstange. Und das tut nicht nur der demokratischen Kultur in Straubings Kommunalpolitik gut, sondern auch denen, die darüber berichten.
Aus diesem Grund gratuliert die Redaktion zum Fünfzigsten, verkneift sich ein hochgestochenes „ad multos annos" und wünscht sich auch im Sinne seiner vielen Freunde und Fans: „Mach weiter so."

Bernd Hielscher


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